Teil 6 aus meiner Reihe „Sprichwörter, die man dringend durch moderne Varianten ersetzen sollte!“

Es ist Sonntag. Alle sitzen gemütlich am Esstisch und freuen sich auf das Essen. Es wird serviert, die Gabeln und Messer werden gewetzt und alle stürzen sich hungrig auf Braten, Kartoffeln und Sauce.
Nach den ersten Bissen weicht der Hunger jedoch schnell verzogenen Gesichtern und angeekelten Mienen – einige spucken das Essen wieder aus und andere schlucken es mit verzerrten Gesichtsmuskeln mühsam herunter.
Alle schauen sich ungläubig an bis Jens schließlich als erster das Wort ergreift: „Wieso schmeckt das Essen gleichzeitig süß und nach Essig?“
Alle zucken mit den Schultern, sind sich aber schnell einig, dass diese Mahlzeit absolut ungenießbar ist. Während sie sich daran machen, das übrige Essen wieder abzutragen, kann sich die kleine Josie ein kleines Grinsen nicht verkneifen. Da hatte sie wohl den Schalk im Nacken.
Das Sprichwort des Schalks im Nacken ist schon einige Hundert Jahre alt, denn es ist schon im 16. Jahrhundert belegt. Es beruht auf der Vorstellung, dass Menschen von einem Dämon oder Kobold besessen sein können, der ihnen im Nacken, also hinter den Ohren, sitzt und ihnen in eben diese alle möglichen verrückten Ideen und Unsinn flüstert, um sie zu manipulieren. Früher verstand man das Sprichwort eher negativ und unterstellte damit Menschen eine böse Absicht, etwa wie im Beispiel von Josie. Heutzutage bezeichnet das Sprichwort eher unterhaltsame, aber harmlose Scherze und wäre am besten vergleichbar damit, „jemanden durch den Kakao zu ziehen“.
Da dies ziemlich viel Erklärung für ein Sprichwort ist, muss es dringend ersetzt werden, daher hier mein Vorschlag:
„Immer ein Zwinkern in den Augen haben“
Auch diesmal zum Schluss meine Lieblingsvariante der KI:
„Mit einem Grinsen zwischen den Zeilen leben.“