Teil 10 meiner Reihe „Sprichwörter, die man dringend durch moderne Varianten ersetzen sollte!“

Sara und Ingo spielen in ihren Zimmern vor sich hin. Ingo baut mit Legosteinen ein Haus mit Garage und Sara fährt mit Autos auf einem Spielteppich herum. Beide sind ganz in ihrer Welt versunken, bis Ingo schließlich einen Fehler beim Bauen macht und sein Haus auseinanderbricht. Er beginnt laut zu meckern, bis schließlich der Vater angelaufen kommt um nachzusehen, was los sei. Ingo sagt völlig entrüstet zu seinem Vater: „Die Sara ist einfach so in mein Zimmer gekommen und hat mein Haus kaputt gemacht!“ Sein Vater schaut ihn skeptisch an: „Kann es sein, dass du Sara die Schuld in die Schuhe schieben willst?“ Sara, die mittlerweile dazugestoßen ist, fragt laut nach: „Was ist in meinen Schuhen?“
Das Sprichwort mit der Schuld in den Schuhen stammt aus dem zwielichtigen Milieu und ist wörtlicher zu verstehen als so manches andere Sprichwort. In früheren Herbergen schliefen mehrere, einander unbekannte Menschen in großen Zimmern, ähnlich wie noch heute in Jugendherbergen. Wenn unter diesen Menschen auch Diebe waren, haben die ihr Diebesgut gerne bei den anderen Gästen in den Schuhen versteckt, sodass diese für schuldig befunden wurden, wenn das Gestohlene gefunden wurde und sie so selbst nicht verdächtigt wurden. Mit dem Diebesgut wurde also auch die Schuld bei den anderen in die Schuhe geschoben.
Da man heute wohl eher selten auf diese Art der Schuldverschiebung treffen wird, ist es dringend nötig, das Sprichwort durch eine moderne Variante zu ersetzen und deshalb hier mein Vorschlag:
„Jemandem Bugs ins Update packen“
Bei diesem Sprichwort war die KI mal nicht so kreativ wie bei einigen vorherigen, dennoch möchte ich mein Lieblingsergebnis nicht verschweigen:
„Jemandem Flecken ins Hemd bügeln“
